top of page

Willkommen – das ist Unser Blog!


(Foto: Thorsten Ritzmann, Fotograf und Autor, Oldenburg)


Zum ersten Mal seit der Gründung präsentiert sich die Künstlergruppe-Lichtfänger aus Oldenburg mit einer so umfangreichen Werkschau. Über 36 Werkstücke der aus sieben Künstlern bestehenden Künstlervereinigung werden im Rahmen einer 3-monatigen Ausstellung in den Räumen des PFL gezeigt.


Sie sind bei jedem Wetter und gerade unter den widrigsten Bedingungen unterwegs. Und wenn's stürmt und pfeift und einem die Gesichtszüge zu Wintermasken einfrieren, dann starten sie erst richtig durch. Sie sind Enthusiasten, und wenn es ihr Beruf zulässt, dann sind sie auf Deichen, auf Booten, im Watt, dann sind sie in Ruinen, auf Industrieanlagen und sogar in Geisterdörfern unterwegs. Und warum? Weil es sie reizt, an die Grenzen zu gehen, die verschiedensten Perspek­tiven zu ergründen und überall, wo sie sind, Geschichten zu sammeln und auch mal eigene Geschichten zu erzählen. Sie sind die „Künstlergruppe Lichtfänger" um den Oldenburger Fotografen Thorsten Ritzmann und haben sich im Jahr 2017 unter dem Dach der Werkschule gefunden, wo der Berufsfotograf Thorsten Ritzmann seit 2009 eine kreative Fotogruppe geleitet hat. Licht, Zeit, Blende und eine Vision dessen, was möglich ist, ist das Adrenalin der Lichtfänger. Die Lichtfänger sind eine Gruppe von Fotografen und Künstlern, die ihre Umwelt aus den unterschiedlichsten Perspektiven wahrnehmen. Eine intensive Auseinan­dersetzung mit den jeweiligen Themen und Projekten führt, aufgrund der vielfältigen Sichtweisen der Mitglie­der zu einem breiten Spektrum an Ergebnissen, die sie gerne auch in ihren Ausstellungen präsentieren. Und hier sind sie nun mit ihren Arbeiten. Sie hoffen auf gute Kritik und auf beste Gespräche und dass sie das er­klären können, was sie dachten und fühlten und was es bedeuten kann, ein 'richtiger' Lichtfänger zu sein.


Die Ausstellung ist von Anfang Januar 2023 bis Ende

März 2023, montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr im inForum

im Flurbereich des Fachdienstes BE (Bürgerschaftliches Engagement)

zu besichtigen(Im Eingangsbereich rechts in den Flur).


(Thorsten Ritzmann, Oldenburg)

9 Ansichten0 Kommentare
  • Thorsten

Aktualisiert: 24. Nov. 2020

Getrennte Wege, gemeinsames Ziel.


Das sind schon verrückte Zeiten. Ein Jahr ist vergangen, seit unserem letzten Blog. Ein Jahr Corona. Und wir haben uns angepasst, wie alle, gehen neue Wege. Sieben auf einen Streich. Das ist kein Märchen, schon gar keine Posse, es ist unsere neue Idee! Sieben Künstler starten zu einer Zeit an verschiedenen Orten. Alles wird vorher verabredet, aber nichts wirklich geplant. Gemeinsam einsam, jeder für sich und doch gemeinsam. Das ist unser neues Motto. Und wir sind letzten Samstag losgezogen, um es zu beweisen. Das es möglich ist, dass man als Gruppe auch während einer Pandemie harmonieren kann, zusammen arbeiten, videokonferenzieren, besprechen und Freude am künstlerischen Werken haben kann.


Nachfolgend kann man unseren Gedanken und Visionen ein wenig folgen und sich vom Herbst, vom milden Licht und den wunderbaren Farbwelten des späten Jahres berauschen lassen.

T.R.




(c)Thomas Mörler '01Wegeschleife'


In Zeiten von Corona sind auch Treffen von Photogruppen eine Herausforderung. Abstandhalten mag noch problemlos sein, aber die Grenze der Haushalte macht es unmöglich. Wie also gemeinsam etwas thematisch bearbeiten, wenn man doch getrennt ist? Die Lösung war noch einfach, man verabredet sich für eine gemeinsame Zeit jeder an einem anderen Ort. Alle photographieren zum gleichen Thema. Kann das klappen? Wie sind die Ergebnisse? Seht selbst. Das Thema ist die Stunde von 12-13 Uhr am 21.11. Vereinbart war, in dieser Stunde an dem Ort, an dem man gerade ist, photographiert. Weitere Vorgaben wurden nicht vereinbart. Dies war mein Konzept: Kann man eine Stunde, dieses zutiefst menschliche Konzept der Zeit, in Bildern darstellen? Klar, das Bild einer Uhr wird als Idee schnell auftauchen. Genau betrachtet ist dies jedoch lediglich ein Bild von einem Zeitmesser. OK, eine Langzeitbelichtung mit den sich bewegenden Zeigern vielleicht. Darüber hinaus kann es schwer werden. Anders als natürliche Zeitabschnitte wie Jahreszeiten oder Tageszeiten, die durch ihre typische Erscheinung auf Bildern oft klar erkennbar sind, sind die kleineren vom Menschen konzipierten Zeitabschnitte von Stunden, Minuten oder Sekunden so gleichförmig in ihrer Erscheinung auf Bildern, dass sie in der Regel nicht beachtet werden. Für die Photographie mag die blaue Stunde eine besondere Ausnahme sein, mit den sich ergebenden Lichtstimmungen. Nun aber die erste Stunde der zweiten Tageshälfte. Photographisch häufig eher gemieden. Eine Stunde kann lang werden, wenn man nicht weiß, was man tun kann und selbst Sekunden langsam zu verrinnen scheinen. Sie vergeht unerwartet schnell, kaum dass man etwas Spaß hat. Das Vergängliche schien mir ein Ansatz. Damit kann man Zeit in Bildern darstellen, meist allerdings deutlich längere Abschnitte wie Jahre oder Jahrzehnte. In kürzeren Zeitabschnitten ist es eher Zerstörung als Vergänglichkeit. Nicht nur die Zeiger einer - analogen - Uhr zeigen mit ihrer Bewegung an, das Zeit vergeht. Jede Bewegung an sich von einem Ort zu einem anderen ist mit dem vergehen von Zeit verknüpft. Zumindest solange das Beamen nur medial und nicht real möglich ist. Selbst Licht - ohne dass wir gar nicht photographieren könnten - benötigt seine Zeit, selbst wenn es zugegebenermaßen recht zügig unterwegs ist. Bewegung also und Vergänglichkeit sind die Aspekte an denen sich meine Bilder orientieren, verbunden mit einer Farb- und Formatwahl, die gerade die Vergänglichkeit in der Wirkung unterstützen soll. (TM)





(c)Peter Hasche 'dynamisch'




(c)Jens Eschen '01 wald eins'




(c)Gerd Böhmer 'Spätlese'

Bei uns im Garten, November, 12 Uhr, Abwarten ist angesagt, wir hängen rum und warten, ob der Winter kommt, die Einladung, zu verweilen schlagen wir derweil aus, es ist uns schon zu ungemütlich draußen, denn die Blätter ermahnen eindeutig, uns auf den Winter vorzubereiten. Das junge Gemüse lässt sich davon aber nicht beirren und der alte Apfel weiß, was lange reift wird endlich gut. (GB)

(c)Thorsten Ritzmann 'Feldarbeiterhaus'


Ich wollte da schon immer mal hin. Ein kalter Ort, direkt neben dem schwarzen Asphalt einer einer vollgenieselten Landstraße, irgendwo im Nirgendwo zwischen meiner Welt und den beklagenswerten Umständen, mit denen sich Feldarbeiter im Heute arrangieren müssen. Natürlich wohnt da keiner, dachte ich, und starrte entsetzt auf das frische hellgraue Stromkabel, das an einer Seitenwand wie selbstverständlich erst in der Wand und dann in Inneren der Hütte verschwindet. Ich hoffe auf eine Stallbeleuchtung und dass niemand heraus kommt. Einer, der doch dort leben muss, einer, der mich dafür hasst, dass ich für meine Kunst nur ein Handy brauche und sein Haus umrunde. 'Vierundsechzig Fotos' würde ich ihm antworten, wenn er mich denn fragen würde. Die brauche ich, für ein einziges Motiv. Und er würde seinen Kopf schütteln und mich vom Hof jagen. Vielleicht hätte er Recht. Aber viel lieber würde ich mit ihm gemeinsam über unsere Welt staunen. (TR)



(c)Holger Harms 'Alleine Zusammen 1'

9 Ansichten0 Kommentare
  • Thorsten

Aktualisiert: 28. Aug. 2020

Unser Präsentationsbild für die Bewerbung um weitere Ausstellungsmöglichkeiten ist fertig. Ich freue mich über Eure Kommentare hierzu.


23 Ansichten0 Kommentare
1
2
bottom of page